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Mit Albrecht Fabri war die Galerie Der Spiegel ein halbes Jahrhundert lang freundschaftlich eng verbunden. Vier Jahre nach seiner Begegnung mit Eva und Hein Stünke erschien 1952 im Verlag der Galerie die Essay-Sammlung "Interview mit Sisyphos", ein Bändchen mit Texten, die heute noch akut und aktuell, und die immer wieder neu zu entdecken sind.
Über vierzig Jahre später, 1995, stellten wir in der Galerie die letzte Publikation mit Albrecht Fabri vor: Die "Sprach- und Pinselspiele" waren das Ergebnis eines kongenialen Disputierens um Form und Inhalt des Buches, zwischen den drei Beteiligten, jener fast schon legendären Kölner Trias Albrecht Fabri - Hann Trier - Hein Stünke.
Wenn wir schreiben Trias, so weil diese drei: Schriftsteller - Künstler - Galerist eine Jahrzehnte währende Freundschaft verband. Unbedingt muß dieses Dreieck um den Vierten, Joseph Fassbender, jenen drei in gleicher Weise nahestehenden Künstler aus Köln erweitert werden. Wie selbstverständlich auch Eva Stünke dazuzuzählen ist. Also ein Fünfeck, zu Beginn, um 1950.
Ein Polygon, das sich in den nachfolgenden Jahren und Jahrzehnten erweiterte um Namen wie Antes, Max Ernst, Grieshaber, Krieg, Mikl, Mortensen, Gerstner, Wewerka, Sackenheim, Wind, um nur einige Künstler hier zu nennen.
Ungleich länger und zahlreicher wäre die Auflistung der Beiträge, die Albrecht Fabri zu den Veröffentlichungen des Verlages der Galerie Der Spiegel verfaßte, und die nicht zuletzt auch zu deren Erfolgen führten: Namentlich sei beispielsweise erwähnt die Reihe der Kataloge "Geh durch den Spiegel".
Unsere Absicht ist es heute nicht, Albrecht Fabri ein temporäres Mausoleum einzurichten. Dem allein widerspricht er selbst, ganz vehement und am besten, mit seinen eigenen Worten, wie kurz der Text auch sei, die er dafür nur braucht.
Es wird aber bestimmt eine beredte und bezeichnende Ausstellung werden, mit Büchern natürlich, auch einigen Manuskripten, Briefen, einigen Bildern aus der Trajanstrasse, von seinen Künstlerfreunden, und, selbstredend, Photographien. Das alles zusammen der Versuch eines Portraits, in Ausschnitten.
Albrecht Fabri war ein Meister der Ellipse. Seinen hohen rhetorischen Grad im Gebrauch der Auslassung, also bewußt etwas zu unterschlagen, daß das Gesagte ihr Genüge tut: Auch das schätzten und schätzen wir alle ("zwar", hätte A. F. wohl gesagt...). Heute im "Spiegel" wollen wir nur daran und an viel Umfassenderes erinnern. In Fragmenten. |
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